Warum KI ohne Kreativität nicht gewinnt

KI kann heute schon viel, aber Kreativität ist (noch) nicht ihre Stärke. Durch Zufall bin ich auf YouTube auf ein Video des französischen YouTubers Yosh gestoßen, in dem er sich mit Künstlicher Intelligenz im Spiel Trackmania beschäftigt.

Trackmania ist ein Rennspiel mit einer extrem engagierten Online-Community, die auf der Jagd nach Streckenrekorden fast schon fanatisch wirkt. Auf der bekannten A01-Strecke (die erste im Spiel) hat ein Spieler über 500 Stunden investiert, um den Rekord von 23,79 Sekunden aufzustellen. Hier geht es um Zehntel- und Hundertstelsekunden – ein Bereich, in dem wirklich jede Kleinigkeit zählt.

Yosh’ Experiment mit KI

Yosh wollte mit Hilfe von KI genau diesen Rekord brechen. Der Begriff „KI“ wird heutzutage oft inflationär und ungenau verwendet, und in diesem Video zeigt sich das sehr deutlich.

Er setzt Reinforcement Learning ein – also ein Verfahren, bei dem unzählige virtuelle Rennwagen gleichzeitig antreten, ausprobieren und dazulernen.

Spannend ist schon die Lernkurve:

  • Von „noch nie gespielt“ bis zu soliden Rundenzeiten in wenigen Minuten.
  • Nach 10 Stunden Echtzeit (etwa 400 simulierten Spielstunden) konnte die KI immerhin den bestehenden Weltrekord erreichen – aber nicht unterbieten.

Wo die menschliche Kreativität ins Spiel kommt

Und hier wird es richtig interessant: Yosh erklärt anschaulich, wie er die KI dazu bringt, ihre Zeiten noch weiter zu optimieren. Das Entscheidende:

Die KI schafft es nicht, aus sich selbst heraus auf die „kreative Lösung“ zu kommen. Sie musste quasi wie mit einer Karotte vor der Nase gelenkt werden, um die vom Menschen entdeckte Idee nachzuvollziehen.

Auch gegen ein eingespieltes Team von Menschen, die mit unglaublicher Detailarbeit jede Sekunde analysieren und optimieren, hat die KI bisher keine Chance.

Was das zeigt

Das Video macht sehr deutlich:

  • Zumindest im Moment besitzt der Mensch noch ein Maß an Kreativität und Problemlösungskraft, das Maschinen nicht erreichen.
  • Auch der Zufall oder ein vermeintlicher Fehler kann entscheidend sein – etwas, das eine Maschine ohne Anstoß von außen kaum nutzen kann.

Mein Fazit

Mich hat dieses Video so gefesselt, dass ich nicht nur diesen Artikel geschrieben habe, sondern zum ersten Mal überhaupt eine Geldspende an einen Videoersteller geschickt habe – als Dankeschön für die Inspiration.

Und es bleibt die spannende Frage:

Wie lange wird der Mensch diesen kreativen Vorsprung noch behalten?

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