Mercedes EQS Erlkönig – beim laden und fahren begegnet

Update: Video von YouTube nach NetzDG gesperrt – Bilder/Artikel weiter online

Vor dem eigentlichen Artikel muss ich ein kleines Update einschieben. Die erste Version des Videos wurde von YouTube nach Beschwerde gemäß NetzDG für User in Deutschland ohne Angabe von Gründen gesperrt. Weltweit ist es ansonsten weiterhin aufrufbar. Persönlich glaube ich nicht, dass die Sperrung Rechtmäßig ist. Die Klärung mit YouTube erweist sich als schwer, bis aussichtslos.

Ein von mir zweites Video bei dem alle Gesichter aufwendig verpixelt wurde, ist nun auch bei YouTube für deutsche User gesperrt wurden, diesmal sogar ohne mich überhaupt zu benachrichtigen.

Es sieht so aus als ob ich dagegen rechtlich Vorgehen muss, auch um die Rechte der Presse und die Pressefreiheit hier zu hinterfragen. Der Begriff Overblocking ist bei der Einführung des NetzDG oft gefallen und dies hier scheint für mich ein Paradebeispiel zu sein. In der Zwischenzeit ist der Artikel und die Bilder zur Ladeleistung des Mercedes EQS nicht betroffen. Wenn es ein Update gibt melde ich mich. In der Zwischenzeit werde ich noch einen Tweet mit einem Video von dem Herren einbetten der so freundlich für mein Video posiert hat.

</Ende Update->

Bis der vollelektrische Mercedes EQS offiziell auf den Markt kommt wird es wohl noch was dauern. Vor wenigen Wochen wurde erst die „normale“ S-Klasse vorgestellt. Trotzdem ist Mercedes natürlich schon dabei Erprobungsfahrten mit dem EQS durchzuführen. Auf meinem Rückweg von Süd-Tirol bin ich kurz vor dem Brenner Pass einer Gruppe von drei Mercedes EQS begegnet und einer G-Klasse begegnet. Aufgrund der Streckenführung und der gleichen Fahrtrichtung hat es sich ergeben, dass ich die nächsten drei Stunden ein ungebetener Begleiter der Tour wurde. Da über den EQS noch nicht viel bekannt ist , habe ich natürlich versucht möglichst Aufmerksam zu sein und habe meine Eindrücke in einem Video zusammengefasst. Besonders spannend wurde es, als die EQS-Modelle zur Schnelladestation abgebogen sind…

Reichweite Mercedes EQS

Komischerweise ist eins der ersten Themen die bei Elektroautos aufgegriffen wird die Reichweite. Ich persönlich bin immer noch der Meinung, dass Elektroautos in Deutschland nicht die ideale Wahl für Langstreckenfahrzeuge sind, aber trotzdem ist die Reichweite für viele das Hauptthema bei der E-Mobilität.

Von allem was man bisher zu dem EQS so gelesen hat, taucht immer wieder die Behauptung auf, dass der EQS eine Reichweite von ~700 km besitzen soll. In dem Zusammenhang wird dann auch gerne über eine 110 kWh große Batterie spekuliert.

Genaues zu der Reichweite kann ich nach meiner Begegnung mit dem EQS Erlkönig auch nicht berichten. Die knapp drei Stunden Fahrt über den Brenner ,der anschließenden Fernpass Überquerung, den Grenzübertritt bei Füssen und dem Ladestop am Rasthof Allgäuer Tor verliefen eigentlich relativ unspektakulär. Der EQS ist die meiste Zeit normal im Verkehr mit geschwommen. Bei Überholmanövern auf der Bundesstraße habe ich keine besonders spektakuläre Beschleunigung feststellen können, aber dass hat letztlich wenig zu bedeuten. Auf der deutschen Autobahn war der EQS mit der für Elektrofahrzeuge typischen Geschwindigkeit von 110-140 km/h unterwegs.

Ladegeschwindigkeit Mercedes EQS

Spannend wurde es dann als die EQS Flotte an der Raststätte Allgäuer Tor abgebogen ist um zu Laden. An dem Rasthof gibt es eine HPC Ladestation mit bis zu 300 kW Leistung. Da der Mercedes anscheinend nicht über ein 800V Bordnetz wir z.B. der Porsche Taycan (mein Test und mein Podcast) hat er während meiner Beobachtung nur mit 138 kW geladen. Im folgenden mal ein paar Bilder dazu:

An dieser Stelle natürlich der Hinweis, dass diese Werte von mir nur abgelesen wurden. Ich kann mir vorstellen, dass es nicht all zu schwer sein sollte, Einfluss auf die Ladegeschwindigkeit des EQS zu nehmen. Wenn ich bei der Entwicklungsabteilung von Mercedes arbeiten würde, hätte ich hier vielleicht Einfluss genommen um die Wahren Werte möglichst lange geheim zu halten.

Schaut man sich den Start und den Endwert auf den Bildern an sieht man, dass die +55% Batterie einem Wert von 53,47 kWh entspricht. Rechnet man das um kommt man auf eine Kapazität von ~97 kWh. Wenn man jetzt noch im Hinterkopf behält, dass die Autohersteller die 100% nie auf die Gesamtkapazität der Batterie beziehen, ist eine Größe von 110 kWh für die Batterie des EQS gar nicht so unwahrscheinlich.

Ob damit dann am Ende wirklich die 700 km Reichweite erreicht werden, ist wieder eine andere Frage. Dafür müsste ein Verbrauch von ~15,71 kW/100 km erreicht werden. Wenn man langsam genug fährt sollte das eigentlich möglich sein.

Mercedes EQS Erfahrungen

Es ist nicht das erste mal das ich auf meinen vielen Fahrten einem Erlkönig begegnet bin. Aber das sich die Wege eines Erlkönigs und die Geschwindigkeitsprofile so lange überschnitten haben, war auch für mich eine neue Erfahrung.

Von außen sieht man natürlich nicht viel. Wären die EQS Fahrzeuge bis nach Stuttgart durchgefahren hätte ich den Weg wahrscheinlich auch noch weit gefolgt. Das wären auch immerhin eine Strecke von 355 km gewesen. Natürlich kenn ich den Startpunkt der EQS Gruppe nicht, aber die Strecke und das Streckenprofil hätte auch ne gewisse Aussagekraft gehabt. Wobei um ehrlich zu sein weiß ich nicht, ob ich das langsam Fahren auf der deutschen Autobahn noch lange ausgehalten hätte.

Für mich auch ungewohnt war das aufeinandertreffen an dem Rasthof. Ich bin mir sehr sicher, dass es der EQS Gruppe nicht entgangen sein dürfte, dass wir zusammen unterwegs waren und auch das mein Beifahrer 4-5 mal die GoPro auf die Wagen gehalten hat.

Schon beim Fahren wollte ich nicht unbedingt möglichst lange Aufnahmen von den Autos haben. Das hätte wahrscheinlich den Verkehr behindert und das wollte ich nicht. Auch beim dem Ladestop habe ich einen gewissen Abstand gehalten. Natürlich hätte ich mich auch direkt neben die Autos stellen können und das Abdecken aus nächster nähe Filmen können, aber das hätte ich ein wenig albern gefunden.

Albern war aber auch ein wenig das Verhalten der Testfahrer. Ich meine wenn ich so einen 6-Pack hätte wäre ich vielleicht auch stolz drauf. Aber ob man das so präsentieren muss, naja …..

In dem Zusammenhang deutlich spannender als das 6 Pack dürfte sein, dass man auf dem Foto schön die Kofferaumöffnung sieht. Von der Form her ist der EQS ein Schrägheck. Das erinnert mich stark an den 5er-GT von BMW, der bis heute eins meiner Liebliengsfahrzeuge ist.

EQS ist keine elektrische S-Klasse

Eins ist für mich mit der Begegnung des EQS aber deutlich geworden. Es handelt sich bei dem EQS nicht um eine elektrische S-Klasse. Das dies so sein würde habe ich ja schon in meinem Video zu der Premiere der S-Klasse vermutet (so bei 10:35)

Der EQC hatte ja schon keine wirklich große Ähnlichkeit zu einer C-Klasse. Der EQV ist hingegen 1:1 verwandt mit der V-Klasse von Mercedes.

Persönlich finde ich die Nomenklatur von Mercedes bei den Elektroautos damit ein wenig verwirrend. Ich bin gespannt ob das S in dem EQS am Ende das halten wird, dass man von Mercedes bei Modellen mit dieser Bezeichnung her gewohnt ist.

Aufgrund meiner irgendwie leider nicht so Runden Beziehung zu Mercedes (und damit meine ich noch nicht mal die Nummer mit dem Daimler Head of Digital Transformation Sascha Pallenberg) , habe ich leider das Gefühl, dass das nächste war dem ich dem EQS auf lange Zeit kommen werde.

Ich finde es schade und werde mal weiterhin versuchen ob ich nicht noch einen passenden Ansprechpartner bei Mercedes finde und es auf Events zu der S-Klasse und dem EQS schaffe.

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